Wie schon in
„The Hunger Games“, präsentiert uns auch dieses Mal wieder Jennifer Lawrence,
in der Hauptrolle als Katniss Everdeen, ihr schauspielerisches Talent. Zu
thematisieren, dass dieses sich ohne jeden Zweifel sehen lassen kann, erscheint
überflüssig. Viel eher ist das Gesamtwerk, in das sich Lawrence dank ihrer
Ausstrahlung perfekt einfügt, hervorzuheben.
Neben der
Oscar-Preisträgerin zeigen einige weitere Schauspieler, dass sie,
gibt man ihnen die Chance, stark geschriebene Charaktere zu spielen, etwas von
ihrem Handwerk verstehen. Da wäre zum Beispiel Präsident Snow: Ein Antagonist,
wie er im Buche steht und der im Laufe des Filmes immer mehr zum,
umgangssprachlich gesagt, "richtigen Arschloch“ wird. Beinahe will man ihn als
übermächtige ‚Dolores Umbridge‘ bezeichnen.
Beim formen
und erstellen der Feindbilder gibt sich der Film insgesamt viel Mühe und das
bekommt der Zuschauer mit. Die zu Teilen erschreckend klar in Handlungen
verdeutlichten Charakterzüge der Antagonisten werden zu keinem Zeitpunkt
undeutlich dargestellt und lassen an manch einer Stelle das Blut in den Andern
gefrieren. Grau und unfreundlich will und erscheint der Film so vor allem
während der ersten Hälfte. Er will erschrecken und ernst genommen werden. Dass
ihm dies gelingt, ist nicht von der Hand zu weisen.
Insgesamt werden große Potenziale für einen krönenden dritten (und vierten) Teil
geschaffen, der(/die) ganz ohne die beim ersten Teil namensgebenden ‚Hunger Games‘
auskommen muss(/müssen). Die Vorbereitung ist also perfekt.
Allein als
‚Vorbereitung‘ will „Catching Fire“ allerdings zu Recht nicht herabgestuft
werden. Mal abgesehen vom Paradebeispiel „Harry Potter“ habe ich selten eine so
perfekte Filmumsetzung eines Romans gesehen. Zugegebenermaßen ist der Streifen
mit rund 147 Minuten nicht gerade kurz ausgefallen; das ändert jedoch nichts an
der unglaublich hohe atmosphärische Dichte und Spannung. Man hat sich für jeden Teil des Filme Zeit
genommen und so zieht sich z.B. der Anfangspart (wie
schon im ersten Teil) theoretisch gesehen unnötig lang, liegt doch auf diesem
nicht der Fokus, praktisch gesehen und mit Blick auf das Gesamtwerk wirkt er
jedoch in seiner Länge perfekt.
Interessant
sind darüber hinaus inszenatorische, sowie handlungstechnische Announcen zum
ersten Teil, die über den ganzen Film hinweg teils mehr, teils weniger
offensichtlich untergebracht wurden.
Redet man
über den Punkt ‚Spannung‘, so muss eigentlich nicht viel gesagt werden. Allein
das Grundkonzept der ‚Hunger Games‘ bildet hier eine stabile Basis, das
Dystopia drum herum gibt den beinahe überflüssigen Rest dazu.
Nur der
Soundtrack bzw. dessen Einsatz weist Potenzial für einen Kritikpunkt. So ist die Nutzung von
verschiedenen Themen, Lautstärken und Stille zwar zum größten Teil sehr passend
und effektiv, das Grundthema (und ich meine nicht das charakteristische
Pfeifen) wird allerdings viel zu oft und an zu verschiedenen Stellen verwendet.
Es erklingt an Heldenmomenten, während vom Präsidenten veranstalteten Feiern,
während der nächtlichen Bekanntgabe der bisherigen Todesopfer der ‚Hunger
Games‘, sowie an vielen weiteren verschiedensten Momenten. ‚Willst was gelten,
mach dich selten‘ wäre hier ein angebrachtes Konzept.
Das Bild
erscheint vor allem dank der nicht eingesetzten 3D-Technik hell und scharf.
Insgesamt
ist der Film im wahrsten Sinne ein Volltreffer, sowohl für die Produzenten, als
auch für die Zuschauer. Ein Kinobesuch lohnt sich auf alle Fälle, ein gewisses
Maß an Vorwissen wird jedoch vorausgesetzt.
Was gibt es Besseres, als akutelle Blockbuster, die nicht in 3D produziert oder nachbearbeitet wurden!
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