Stellen wir
uns vor, wir sind der Spielewarenhersteller Hasbro.
Mal sehen:
Sehr erfolgreich haben wir aus unserer Plastikpüppchenserie „Transformers“ eine
gewinnträchtige Kinoreihe gemacht. Allein Teil 3 nahm weit über eine Milliarde
Dollar ein und übertrumpfte damit z.B. sechs von sieben „Harry Potter“-Filmen.
Die „G.I.Joe.“-Reihe
sollte dann noch einmal klotzen, trotz einer Fortsetzung wurde daraus aber
nicht wirklich was. Zwischendurch haben wir es tatsächlich noch geschafft aus „Schiffe
versenken“ einen relativ ambitionierten Film namens „Battleship“ zu kreieren,
der trotz seiner auffälligen Ähnlichkeiten zu den Transformers zum Megaflopp
wurde.
Sollte uns
das zu denken geben? Vielleicht. Hindert uns das daran, weitere Filme zu
lizensieren? Auf keinen Fall!
Ein
Horrorfilm! Das wird es sein. Schließlich ist ebendieses Genre momentan groß im
Trend.
Herausgekommen
ist schließlich ein Gruselfilm über das berühmte und noch viel berüchtigtere
Ouija-Brett (zumindest Word will das aber nicht als existentes Wort
anerkennen).
Viel
klassischer könnte das Werk allerdings nicht ausgefallen sein. Es fährt auf
altbewährten und bereits zur Genüge ausgetesteten Genrespuren, tritt
bestenfalls in die Fußstapfen anderer und weist in keinem Fall das Vorhaben
auf, irgendetwas zu revolutionieren.
So haben wir
eigentlich alles, was wir brauchen: Zwei Hände voll Dämonen, ein ziemlich
gruseliges dunkles Haus, in dem sich die Lichter regelrecht dagegen wehren,
länger als ein paar Minuten anzubleiben, einen verfluchten Gegenstand (der
Fokus des Film) und eine urklassische Hauptperson, wenn auch verkörpert durch
die sehr gut aufgelegte Olivia Cooke, einigen bekannt durch die großartige
Serie „Bates Motel“.
Es gibt
prinzipiell nicht sehr viel zu diesem Film zu sagen. Er bietet eben nichts, was
man nicht auch erwarten würde. Hervorzuheben ist eventuell, dass es dem Regisseur
Stiles White durch (ebenfalls urtypische aber) gelungene Kameraperspektiven und
–fahrten gelingt, eine stetige Spannung und Angst vor Schockern zu bewahren.
Sich allzu oft während ruhigeren Passagen zu entspannen ist verboten! Darüber
hinaus fällt die Handlung zwar nicht besonders auf, nichtsdestotrotz fragt man
sich nach einem zufriedenstellenden ersten Stück des Films aber schon, wie denn
der Wulscht an aufgeworfenen Fragen nun gelöst wird. Mit diesen Fragen im Kopf
gestaltet sich das Verfolgen des Streifens dann tatsächlich recht angenehm,
auch wenn man teils schon sehr gut vorhersehen kann, wann die nächsten Twists
kommen und selbst diese zu erraten fällt nicht immer sonderlich schwer.
Teils ist
diese urtypische Konzeption Ouijas also noch recht angenehm. Wirklich klasse
wäre es aber erst, wenn der Film sichtbar mit diesen klassischen Konzepten
spielen würde, um sie deutlich vorzuführen. Die Basis wäre zweifelsohne da,
wird aber in dieser Weise nicht genutzt.
Zuletzt ist
in diesem konstant mittelmäßigen Werk noch die konstant vernünftige
Musikuntermalung zu erwähnen.
Sie ist (wie
alles andere) nicht besonders eigen, etwas verträumt und weint mit der Handlung
mit. Teilweise ist sie dabei so klassisch, dass ich mich fühle, wie auf einer
Geisterbahn in einem Freizeitpark. Dieser Effekt ist aber definitiv positiv und
nicht negativ hervorzuheben.
Alles in
allem ist Ouija also nichts Besonderes, nichts was man nicht bald wieder
vergessen hat und nichts was man sich unbedingt anschauen muss.
Für
Horrorfans ist ein Kinobesuch allerdings auch alles andere als vertane Zeit!
Das Potenzial zum Gruseln besteht zweifelsohne und ein zumindest konstanter
Schocker ist Ouija ja dann doch.
Wenn ihr Bock drauf habt, schaut ihn euch an! Falsch machen tut man definitiv nichts. Ansonsten: Lasst es.
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