05.11.2013

Das Supertalent 2013 – Wiederauferstandener Showdino


Man will ja nicht hingucken, doch tut es im Endeffekt trotzdem.
Letzte Woche habe ich mir mal wieder „Das Supertalent“ angetan. Und was soll ich sagen? Ich war einigermaßen positiv überrascht.
Das letzte Mal hatte ich die Sendung vor (geschätzten (!)) drei oder vier Jahren gesehen. In der Jury saßen Bruce Darnell, Sylvie van der Vaart, sowie, wie sollte es anders sein, RTL-Castingkampfmaschine Dieter Bohlen. Die damalige Staffel war die letzte vor dem stetigen Quotenfall, der allein dieses Jahr gestoppt werden konnte. Sie zeichnete sich vor allem durch eine relativ starke und charakteristische Jury aus, sowie eine gut gelungene Proportionierung zwischen den einzelnen Showelementen und Auswahl der Kandidaten.
Seitdem lies die ohnehin schon nicht allzu hoch ausgefallen Qualität der Show, äquivalent zu den Quoten, konstant nach. Mehr und mehr Wiederholungen und Zeitlupen nahmen wertvolle Sendezeit und traten, ja sprangen förmlich auf den Nerven der Zuseher herum. Hinzu kam eine viel zu hohe Quote an Kandidaten-Totalausfällen.
Schließlich musste erst ein The Voice of Germany her, das durch höhere Qualitätsansprüche das exakte Gegenprogramm fuhr, um die Produzenten des größten RTL-Programms zum Umdenken zu bewegen. In der Tat veränderte sich neben einer neuen Jury (Gottschalk und Hunziger) in der Show einiges. Weniger Zeitlupen, eine neue Kulisse und vermeintlich höhere Ansprüche. Das Zuschauerinteresse sank jedoch weiterhin, weshalb einmal mehr einiges umgekrempelt wurde (zumindest so viel, wie es das festgelegte Grundkonzept es zu lies).
Die Jury umfasst nun, das erste Mal in der Geschichte des Formats in deutscher Version, vier Prominente. Dabei und bereits eingearbeitet ist Bruce Darnell, dazu Shopping Queen Guido Maria Kretschmer, die von Pro7Sat.1 zum „Pro7Sat.1-Gesicht“ degradierte Lena Gerke, sowie, natürlich, Dieter Bohlen.   
Diese Zusammensetzung verschiedenster Charaktere erweist sich als äußerst effektiv. Während Darnell zuweilen krampfhaft Versucht, Opfer extremer Emotionen zu werden, bringen Kretschmer und Gerke eine angenehme persönliche und ruhigere, sachliche Note ein. Bohlen bleibt direkt, unverfälscht und unterhaltend.
Sehr lobenswert ist anzumerken, dass die Menge der Zeitlupen und Wiederholungen auf nahezu null heruntergefahren wurde. Allein zum Ende hin wird noch einmal an die Machart der vergangenen Staffeln erinnert, dies ist jedoch auszuhalten.
Darüber hinaus versucht die Sendung durch den Einsatz einiger „Backstage“szenen, die schick geschnitten und mit Musik hinterlegt wurden, Authentizität auszustrahlen. Dies gelingt und lässt die Show modern und hochwertig wirken, solang man diesen Begriff in Bezug auf das Supertalent denn überhaupt verwenden darf.
Insgesamt hat sich die Qualität des RTL-Showdinos (nein, dieser Begriff sollte nicht allein „Wetten, dass“ vorbehalten sein) wieder spürbar verbessert. Dies wird durch die Zuschauer mit einer höheren Sehbeteiligung belohnt. Die Sendung ist nun wieder aushaltbar und als solides Samstagabendprogramm geeignet, findet sich denn nichts Besseres zur selben Zeit. Man ist auf jeden Fall auf dem richtigen Weg.

 Es ist und bleibt halt das Supertalent, da kann man nichts machen.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen