17.09.2013

"Promi Big Brother", oder das "Dschungelcamp light"?



Vier Tage ist es nun her. Von der Boulevardpresse in extremen Maße beworben, von nicht wenigen Zuschauern wohl sehnlichst erwartet. Ich selber zähle mich nicht dazu, jedoch verfolgte ich dennoch mit einiger Interesse den vielleicht wichtigsten Showstart Sat.1‘ der letzten Monate:
„Promi Big Brother“.

Nun, meine Erwartungen waren zugegebenermaßen hoch, schickte Sat.1 doch nicht nur eine Hochglanz-Werbekampagne auf unsere Bildschirme, die städtischen Werbesäulen, sowie meine Liebgewonnene Fernsehzeitung, sondern schien sich, entgegen einigen Befürchtungen, sogar um eine hochkarätige Besetzung zu kümmern (Werbeplakat: „Wir nehmen aber nicht jeden“).
Und was kam dabei heraus?
Leider Gottes nur mittelmäßige TV-Kost, die es sich im Eigentlichen nicht zu sehen lohnt. Das Big Brother-Einzugsshows nicht gerade durch Kurzweile glänzen wurde ja schon in Vergangenheit deutlich zu verstehen gegeben, man konnte und wollte aber wohl dennoch etwas mehr erwarten.
Was den Abend ausmachte waren nicht die gemächlich, nacheinander (vielleicht wäre hier ein „miteinander“ angebrachter gewesen) eintrudelnde Bewohner, allein David Hasselhoff erweckte hier Eindruck, was allerdings hauptsächlich seinem A-Promi-Status zuzuschreiben war. Nein, die Leuchtpfeiler des Abends waren die durchweg im befriedigenden Bereich moderierende Doppelmoderation (Cindy aus Marzan, Oliver Pocher), sowie das eindrucksvolle Open-Air-Studio. Die Aufmachung täuschte also über den Inhalt hinweg? Ja, so ist es.

In den nächsten zwei-drei Tagen schaute ich immer mal wieder in die Tageszusammenfassungen. Was ich sah gefiel mir nie, besserte sich jedoch. Kennt man die alten Tageszusammenfassungen aus RTL2-Tagen, so erinnert man sich an die qualvoll in die Länge gezogenen Bewohnergespräche. Blickt man jedoch auf die Sat.1-Version, so beginnt man fast über dessen Verlust Trübsal zu blasen.
In dem hektischen Zwang, die Machart des Dschungelcamps zu kopieren, legten die lieben Autoren zu viel Wert darauf, sich die pfiffigen, „clipshowartigen“ Beiträge der Urwaldshow abzugucken und vergaßen dabei total, auch normale, aufschlussreiche Gespräche vorzuführen.
So sieht der Zuschauer ein Haus voller unnahbarer Protagonisten, aus deren Tagesaktionen mit aller Schwierigkeit „total lustiges Zeug“ (…) zusammengeschnitten wird.

Gefällt mir nicht! Das Potenzial ist ja eindeutig vorhanden, nur ist das Team anscheinend nicht fähig, ausgewogene Unterhaltung zu bieten und hat sich die Fahne etwas zu hoch gesteckt. „Kommt mal wieder runter!“ sollte die Lehre aus den übrigens zusammensackenden Quoten sein.

für das schöne Studio und die akzeptable Moderation

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