17.06.2016

The Conjuring 2: The Enfield Poltergeist – Who you gonna call? The Warrens!

(c)Warner
Es ist 1:29 Uhr. Während ein Kochtopfdeckel im Hintergrund bedrohlich lange nicht aufhört zu kippeln, beginne ich, einige Gedanken zu The Conjuring 2 - The Enfield Poltergeist zu texten.

Das mit 134 Minuten durchaus sehr lang geratene Gruselwerk muss erst verdaut werden. Besonders empfehlen kann ich diesbezüglich das Lesen (oder Verfassen) von Rezensionen.

- Keine Sorge, diese Kritik darf auch ruhigen Gewissens vor dem Kinobesuch konsumiert werden. In anderen Worten: NO SPOILER! -

Um eins vorwegzunehmen: The Conjuring 2 ist außerordentlich gut gelungen, für einen Horrorstreifen gar hervorragend. ‚Hervorragend‘ kann dabei wortwörtlich verstanden werden, sticht der Film doch unter der Konkurrenz zahlreicher weiterer Gruselfilmreihen positiv hervor.

Aber eins nach dem anderen.

Beginnen wir bei der Ausgangslage. Nach dem durchaus launigen und unterhaltsamen The Conjuring – Die Heimsuchung, der mehr Evolution als Revolution war, und dem Spin-off Annabelle, welches ich leider nicht gesehen habe (steinigt mich), folgt nun Teil 3 der Reihe.

Der Sequelwahn Hollywoods ist nicht erst vor kurzem auch beim Genre Horror angekommen. Aufzuzählen sind hier neben dem Klassiker Paranormal Activity (6 Teile, KRITIK) auch weitere moderne Vertreter wie Insidious (3 Teile), The Purge (Bald 3 Teile) oder Sinister (2 Teile).

The Conjuring bietet dabei eine gute Ausgangslage für Fortsetzungen, basiert die Filmserie doch auf „wahren Begebenheiten“, nämlich der Chronik des geisterjagenden Warren-Ehepaars (... Ghostbusters).

Hier lassen sich definitiv einige Analogien zu Insidious erkennen, in dem eine ältere Dame recht ähnliche Fähigkeiten wie Lorraine Warren besitzt und damit in gleicher Weise zu kämpfen hat. The Conjuring 2 jedoch profitiert extrem von der großartigen Chemie zwischen den beiden Protagonisten. Gottseidank geht es nicht um etwaige Eheprobleme, der Fokus liegt alleine auf relevanten und interessanten Begebenheiten rund um die Warrens, ihre Beziehung und Berufung.

Da auch alle weiteren wichtigen Charaktere durch die Bank überzeugen - einerseits wird gutes Schauspiel geboten, darüber hinaus haben die Autoren die Figuren stark geschrieben - vergehen die unzähligen Filmminuten wie im Flug.

Der Streifen fesselt durchgängig, schockt häufiger als viele andere und weist sogar einige Szenen auf, die offensichtlich nicht auf einen Jump-Scare hinarbeiten und dem Zuschauer trotzdem Gänsehaut bereiten.

Die Inszenierung stimmt und erlaubt sich keinen Patzer. Keinen einzigen, bis auf einige gewollt humoristische. Die tolle Kameraarbeit Don Burgess‘ bietet für die Erschaffung einer solch dichten Atmosphäre die Basis. Die Musik von Joseph Bishara wiederum setzt dem Ganzen ein riesiges i-Tüpfelchen auf. Sie stresst, fühlt sich unangenehm an, weiß dabei zur richtigen Zeit jedoch auch in gefühlvollen Themen hervorzutreten oder komplett zu verstummen.

Nicht zuletzt überzeugt der Plot. Er bietet genügend Rätsel- und Gruselpotential sowie einige gut gemeinte Wendungen und Kniffe.

Die Geister, welche unumgänglich immer dominanter und aggressiver werden, gelingen dem Filmteam schaurig und abwechslungsreich (im Verhältnis zum sonstigen 08/15 Poltergeist).

Also: Alles richtig gemacht. Konnte der Film überraschen? Ja und nein. Ein wirklich hervorstechendes Alleinstellungsmerkmal bietet „The Conjuring 2“ nicht. Seine Detailverliebtheit und Perfektion innerhalb der gewohnten Konventionen begeistert und überrascht dann aber dennoch.

Ich lasse mich innerhalb dieser Kritik zu einer Sehempfehlung hinreißen. Niemand, der zumindest ein geringes Interesse an Gruselkost zeigt, wird den Kinobesuch später bereuen.



Und wer sich nach dem Film noch nicht genug gruselt, darf erstmal die Originalaufnahmen während des Abspanns abwarten!











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